Simon Licht überreicht einen Scheck in höhe von 18.310,- € an das Kinderhospiz Stuttgart
Dass auf dem Cannstatter Wasen während des Volksfestes nicht nur ordentlich Bier getrunken und Hähnchen gegessen, das hat die 4. Wasenprisch in Wilhelmers Schwabenwelt-Zelt in diesem Jahr bewiesen. Dank einer tollen Tombola (Hauptpreis ein Jaguar) und dem Engagement von Gastgeber Frederic Reinicke mit seinen Partnern ist in diesem Jahr eine stolze Summe von 18.310,- € zusammengekommen.
Im kleinen Rahmen fand nun am 03.11.2014 im CarHotel Stuttgart sowohl die Scheck- als auch die Preisübergabe statt. Der erfolgreiche Schauspieler Simon Licht war schnell für diese Aktion zu gewinnen, spielt er doch einen Kinderarzt in der neuen aktuellen ZDF Vorabendserie „Dr. Klein“. Das passt also wie die Faust auf ´s Auge. Die Serie hat eingeschlagen wie eine Bombe (über 4 Millionen Zuschauer). Viele Themen des heutigen Alltag spiegeln sich darin wieder: kleinwüchsige Menschen – dicke Menschen – Demenzkranke – Homosexuelle – Farbige – nur Dr. Lang (gespielt von Simon Licht) ist „normal“. Das alles wird erzählt aus der Sicht von Dr. Klein (Christine Urspruch) mit Ernst, aber auch viel Humor. Simon glaubt an eine Fortsetzung und wann immer das Stuttgarter Kinderhospiz Hilfe braucht unterstützt er es sehr gerne mit seinen Kollegen. – Beim Kinderhospiz wird wieder gebaut und da kann das Geld gut eingesetzt werden.
Was ist ein Hospiz?
Das Wirken zweier großer Frauen
Die eine von ihnen ist Elisabeth Kübler-Ross. Durch ihre bahnbrechenden Forschungen (Kübler-Ross, 1969) ist es ihr gelungen, das Tabu des Todes als erste so nachhaltig zu brechen, dass es vielen anderen darauf den Mut gegeben hat, es ihr gleichzutun.
Die andere Frau ist Cicely Saunders. Diese englische Sozialarbeiterin, Krankenschwester und Ärztin eröffnete 1967 in einem Londoner Vorort nach jahrzehntelanger Vorbereitung ein konkretes Haus für sterbende Menschen (Boulay, 1987). Sie hat damit eine Institution geschaffen, die auch nach außen zeigt, daß Menschen das Recht haben in unserer Gesellschaft Raum einzunehmen. Dieses Haus nannte sie, anknüpfend an die mittelalterliche Bezeichnung für Herbergen an den Pilgerwegen, Hospiz.
Die Entstehung des Hospizkonzeptes
Seither sind drei Jahrzehnte vergangen und aus dem ersten Hospiz neuer Art hat sich eine weltweite Bewegung, die Hospizbewegung entwickelt.
War am Anfang Hospiz noch die Bezeichnung für ein konkretes Haus für Sterbende so meint der Begriff Hospiz heute nicht mehr in erster Linie eine konkrete Institution, sondern vor allem ein Konzept. Hospiz stellt ein umfassendes, ganzheitliches Unterstützungskonzept für sterbende Menschen und ihrer Angehörigen dar. Dieses Konzept muß an jedem Ort jeweils wieder neu gestaltet und entwickelt werden.
Hospiz meint also nicht in erster Linie eine konkrete Institution, sondern ist ein Angebot wieder entdeckter Traditionen des menschlichen Umgangs mit Sterbenden, zugeschnitten auf die jeweiligen Bedürfnisse der Betroffenen an einem konkreten Ort und zu einer konkreten Zeit.