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Reinhard Fendrich – „Auf den zweiten Blick“

Rainhard Fendrich – zum 60. Geburtstag –
„Zwischen heute & gestern“ – eine Zeitreise VÖ: 27.02.2015

 

Reinhard_Fendrich_Zwischen_heute_und_gesternWill man Golfspieler, Zahnarzt, Modedesigner oder auch Tischler/Schreiner werden, dann braucht man „ihn“. Rainhard Fendrich hat „ihn“: Den „zweiten Blick“, den er nun zu seinem 60. Geburtstag – der am 27. Februar 2015 ins Haus steht – wieder als Vollblutmusiker riskiert: Dieser „zweite Blick“ richtet sich im Zuge des Lebensjubiläums auf das eigene künstlerische Schaffen. Insbesondere auf sämtliche Texte jener sechzehn Studioalben, die der beliebte österreichische Liedermacher, Moderator und Schauspieler seit dem Jahr 1981 veröffentlichte. Die unzähligen Zeilen seiner Songs, die Rainhard Fendrich mit dem zweiten Blick unter die Lupe nahm, prüfte er auf ungebrochenen Zeitgeist.

Für mich war es extrem interessant zu hören, was ich gesungen habe und ebenso interessant nach zu lesen, was ich da so alles in jungen bzw. jüngeren Jahren geschrieben habe. Ich wollte wissen: Was dachte Rainhard Fendrich? Und so entstand quasi ein Dialog: Als ob ich ein generationsübergreifendes Gespräch mit meinen Söhnen führen würde. Wie habe ich getickt im Alter zwischen 20 und 30 Jahren? Welche Gedanken hatte ich? Da war ich teilweise erstaunt, teilweise hab’ ich mir gedacht: Das hätte ich mir sparen können, das war kein besonders gutes Lied. Aber es sind doch 14 auserwählte Titel hängen geblieben, die mich erneut berührt haben“.

Und diese von Rainhard Fendrich mit einer ordentlichen Portion Bauchgefühl ausgesuchten Stücke „kümmern“ sich um Zwischenmenschlichkeit, Zeit- und Langzeiterscheinungen. Und um autobiografische Erinnerungen. So berichtet Fendrich im dreieinhalb minütigen „Ganz von alla’“ (1988) über Begabung und erste künstlerische Anfänge. Als Kontrapunkt präsentiert Fendrich ein Stück über Eingeständnisse beim Älterwerden: „Voller Mond“ (1988).

Reinhard Fendrich - Pressefoto1Seven Days A Week“ (2001) kreist dagegen um das „kostbare Gut“ Zeit und fordert „Pause machen“. Der Liebe und ihrer Rettung widmete Fendrich 1981 die Nummer „Sonnenuntergänge“. Und das Stück „Schlaf mit Dein’ Herzschlag ein“ (2004) ist als „Lied an die Ruhe“ gedacht.

Im Song „Die Erde“ prangerte Fendrich schon 1982 den globalen Raubbau an und zeigte damals auch auf, dass wir lediglich eine Nuance im Universum darstellen: „A winzig klaner Tropfen Zeit“. Mit dem Stück „Das Feuer“ spricht der 1955 geborene Wiener mit der Neuversion nun abermals das Thema Tierversuche an und führt uns mit dem ebenfalls 1988 entstandenen Stück „Paradies“ in die Scheinwelten der Nachtlokalszene.

Zweifel behandelt der Song „Horizont“ (1989), Vertrauen und Menschenkenntnis die Nummer „Falscher Freund“ (1997), und die Schwächen des – vermeintlich – „stärkeren Geschlechts“ das Lied „Männersache“ (2001).

Bereits als 27-Jähriger befasste sich Rainhard Fendrich 1982 mit der Einsamkeit und schrieb mit dem Lied „Sonntag Nachmittag“ ein Stück über einen vergessenen Pensionisten im Altersheim und dessen Sehnsüchte.

Diese Lieder berühren mich nach wie vor, weil deren Aktualität nach wie vor gegeben ist. Genau das war das Reizvolle an diesem Album, auch weil dieses Platte etwas `Stilleres´ ist.“

Gelegentlich zückte Rainhard Fendrich seine Feder und änderte Texte: So im einzigen echten Hit auf dem Album – der Schnorrer-Persiflage „Ich bin ein Negerant, Madame“ (1983).

Reinhard_Fendrich-Pressefoto4Der „zweite Blick“ traf auch den Sound. Verantwortlich zeichnet die über Jahre hervorragend eingespielte „rot-weiß-rote Band-Referenz“. Mit Dieter Kolbeck am Keyboard, Robby Musenbichler an der Gitarre, Willi Langer am Bass und Oliver Gattringer am Schlagzeug. Fendrichs „Vier-Mann-Studio- und Live-Combo“ kleidete nicht nur die 14 fast vergessenen Perlen neu ein, sondern auch die Schlussnummer der CD, die eigens für dieses Album kreiert wurde: „Der Christbaum“ transportiert unweigerlich eine Mission – und die heißt Entschleunigung durch Spaß. Schließlich läuft das Weihnachtsfest Gefahr unter die Schlittenkufen zu kommen. So stemmt sich Rainhard Fendrich mit der humorvoll aufbereiteten Geschichte über ein gestohlenes Bäumchen gegen Kaufrausch und Festtagshektik.

Auf den zweiten Blick“, das neue Album von Rainhard Fendrich („das für mich ein Blumenstrauß zum 60. Geburtstag ist“) erscheint am 9. Januar 2015.

Weitere Informationen: www.fendrich.at

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