Mario Adorf – Es hätte schlimmer kommen können, ist eine Produktion von Coin Film,
gefördert von der Film- und medienstiftung nRW, nordmedia, B DFFF und stiftung Rheinland- Pfalz für kultur im Verleih von nFP marketing & distribution*. Der Film wurde gedreht in köln, münchen, Berlin, Frankfurt, Rom, Florenz, st. Tropez, Casablanca und mayen in der Eifel.
In dem Kino-Dokumentarfilm Es HÄTTE SCHLIMMER KOMMEN KÖNNEN – MARIO ADORF gibt der Regisseur Dominik Wessely einen exklusiven Einblick in das Leben Mario Adorfs und erzählt von seiner Leidenschaft für Theater, Kino, Gesang und das Schreiben von Geschichten.
Die Leinwand und die Bühne haben das Leben des 89-jährigen Künstlers, einer der größten deutschen Schauspiel-Stars der vergangenen 60 Jahre, bis heute geprägt. Wie hat er seine Rollen ausgesucht? Was fasziniert ihn an der Schauspielerei? Warum hat er so häufig Bösewichte verkörpert? Was fesselt ihn heute noch so an seinem Beruf?
Stationen der gemeinsamen Reise mit Mario Adorf sind seine Kindheit und Jugend in der Eifel. Es sind seine Erinnerungen an die alleinerziehende Mutter, die letzten Kriegsjahre in dem Städtchen Mayen, seine zeit in der Hitlerjugend und die Bombennächte im Bunker, die ihn bis heute politisch und gesellschaftlich geprägt haben.
Regelmäßig pendelt der Schauspieler, der mehrere Sprachen fließend spricht, noch heute zwischen seinen Wohnorten in München, Paris und St. Tropez, wo er seit Jahren mit seiner französischen Frau Monique zu Hause ist. Als Sohn eines Italieners, dem er nur einmal in seinem Leben begegnet ist, treffen wir Adorf auch in Rom, der Stadt, in der er dreißig Jahre seines Lebens verbrachte.
Doch der Weg zur Schauspielerei war nicht immer einfach. In der Otto-Falckenberg-Schule in München findet sich Adorfs alter Lebenslauf wieder, mit dem er sich Anfang der 50er Jahre dort beworben hatte. Er erinnert sich noch sehr lebendig an sein erstes, misslungenes Vorsprechen. Die Kammerspiele direkt nebenan prägten anschließend die Anfänge seiner Karriere. Adorf lässt in seinen Geschichten Theatergrößen wie August Everding und Fritz Kortner, die dort inszenierten, wieder aufleben. Dazu sehen wir dokumentarische Ausschnitte aus Proben dieser Zeit, die der Regisseur Hans-Jürgen Syberberg an den Kammerspielen als junger Mann drehte.
Seinen internationalen Durchbruch hatte mario Adorf mit dem Film NACHTS, WENN DER TEUFEl KAM (1957) von Robert Siodmak. Seitdem hat er in über 200 Filmen gespielt, u.a. unter der Regie von Wolfgang Staudte, Sam Peckinpah, Billy Wilder, Volker Schlöndorff, Rainer Werner Fassbinder und John Frankenheimer.
In einem Treffen mit der Regisseurin Margarethe von Trotta lässt Mario Adorf die Dreharbeiten von DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA Blum (1975) und DIE BLEIERNE ZEIT (1981) der späten 70er Jahre wieder lebendig werden. Auf dem Dach des Hotels Bayerischer Hof in münchen trifft Mario Adorf schließlich seine Kollegin und langjährige Freundin Senta Berger. Gemeinsam erinnern sie sich an Dreharbeiten in Mexiko, an eigenwillige Hollywood-Produzenten, aber auch an Helmut Dietls legendäre TV-Serie KIR ROYAl (1985), aus der Adorfs wohl berühmteste Dialogzeile stammt: „Ich scheiß dich sowas von zu mit meinem Geld.“
ES HÄTTE SCHLIMMER KOMMEN KÖNNEN – MARIO ADORF verschafft bislang verborgene Einblicke in die über 60 Jahre andauernde Karriere von Mario Adorf: sein privates Leben, seine Beziehungen, seine Sicht auf die Welt, die Politik, die Liebe und auch auf das Älterwerden.
Stimmen über Mario Adorf – SENTA BERGER und MARGARETHE VON TROTTA
SENTA BERGER über Mario Adorf im Gespräch über die gemeinsamen Dreharbeiten für den Western MAJOR DUNDEE (1965) (Regie: Sam Peckinpa)
„Sam Peckinpah, der Regisseur des Westerns MAJOR DUNDEE wollte mich gerne besetzen und so bin ich nach Amerika gekommen. Ich kam dann dazu, als ihr schon drei Wochen, glaube ich, zusammen gearbeitet hattet. Und du warst sehr stark eine Hilfe für mich, hast mein Heimweh, mein Fremdsein getröstet, hast mir meine erste Barbra Streisand Platte geschenkt – unvergesslich! Das weißt du alles nicht mehr, aber ich weiß es.“
MARGARETHE VON TROTTA über Mario Adorf im Gespräch über die gemeinsame Arbeit zu DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA Blum (Regie: Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta)
„Ich erinnere mich, dass Volker (Anm. d. Red.: Regisseur Volker Schlöndorff), wie fast alle vom sogenannten „neuen deutschen Film“, gewisse Vorurteile hatte. Man konnte bestimmte Schauspieler, weil sie zum alten Eisen gehörten, nicht nehmen. Ich bin nicht sicher, ob ich genauso reagiert hätte, wenn ich schon Regisseurin gewesen wäre. Aber als Schauspielerin, die ich ja damals noch war, sieht man den anderen Schauspieler anders an. Du siehst nur, was ein Schauspieler kann und bist nicht ganz so voreingenommen, was andere über ihn sagen. Ich sehe einfach genau hin. Wir beide hatten von Anfang an ein ganz gutes Gefühl, eine gute Verbindung.“
ab 7. November 2019 im Kino